vain [vaɪn]

adv. - fein, hübsch, sehr, ganz; finemente, veramente, proprio. 'ghesunt seber, ber sen vrassich m’ame tisce ombers vain slebat' (PETRIS L., Inder Jugnt vander Zare. In: PETRIS B. (ed.), 1978) - gesund sind wir, wir sind gefräßig, aber auf dem Tisch haben wir es sehr kärglich (lit. 'ungewürzt'); siamo sani, siamo golosi, ma quello che abbiamo da mangiare è senza condimenti (lett.). 'De meinclan sent nar reaslan das der himbl tuet vain proasn, sceana reaslan ciuschn pliemblan bo de tuent d’ondrn paroasn' (PETRIS L., Anazbanzih im Murze. In: PETRIS B. (ed.), 1978) - die Mädchen sind aber Röslein, die der Himmel klein zerbröselt, schöne Röslein, die die anderen Blumen schön färben; ma le ragazze sono roselline che il cielo sbriciola finemente, roselline che danno il colore agli altri fiori. Etym. vgl. KLUGE, s.v. fein; laut KLUGE gelangte das Lehnwort aus frz. fins (< lat. fīnis) erst nach 1250 ins Alemannische und blieb im bair.-österr. 'noch lange selten'. Umso bemerkenswerter das Überleben des Wortes in Pladen (vgl. HORNUNG, PLWB, s.v. fein (vāin)) und in der Zahre (allerdings anscheinend nur bei PETRIS L(uca), geb. 1913!).