herpeis(ar) ['he·rpeɪs(ar)]

adv. - weiter herüber; più in qua. ↑-peis(ar), ↑peisar, ↑umerpeis, ↑tsuinpeis, ↑hinterpeis, usw. SCHATZ, s.v. pąss, pą̂s, bringt Tiroler Belege für die Bildung von Steigerungsformen gewisser Adverbien mittels Entsprechungen des mhd. baʐ , wobei Villgraten (dóbm pẹss - "weiter oben", untnpẹss - "weiter unten") auch durch die Verallgemeinerung des Umlauts aus der jüngeren Form (nhd. 'besser', zahr. '-peisar') dem Zahrerischen auffallend ähnlich ist. LEXER, KWB, s.v. her, hin, belegt für Kärnten entsprechende Formen mit -pàss zur Komparativbildung einer Reihe von Raumadverbien. Während das Zahrerische sowohl -peis als auch -peisar zur komparativen Steigerung gewisser Adverbien als Suffixe verwendet, werden die Zarzer Entsprechungen beider Formen (s. ZzWB, s.v. baß, und LESSIAK, Zarz , S. 78, peʃʃar) in ähnlicher Funktion auch vor den Positivstamm von Adjektiven gesetzt ("peʃ hōəχ neben hėəɣar 'höher'", "peʃʃar kxǫlt 'kälter' usw. nach [Slow.] bolj mizlo (E[rb]W[ort] kheltar)"). Etym. vgl. schon mhd. -baʐ - 'besser, mehr' in hinder-baʐ - 'weiter zurück'. Es handelt sich also in der Zahre und in den oben zitierten Mundarten um die Weiterführung einer ererbten Struktur zur Komparativbildung gewisser Adverbien.