pišteleazn ['piʃtə'lɛəzn]

vb.intr. (p.p. fehlt/manca) - (Brauchtum zum Unschuldigenkindertag [28. Dez.]) bettelnd von Haus zu Haus ziehen, wobei man heute zum Teil rätselhafte Texte spricht, wie etwa den folgenden; (vecchia usanza popolare del giorno dei Santi Innocenti [28 dic.]) andare mendicando per il paese di casa a casa, recitando testi il cui significato oggi è in parte oscuro, come p.e. il seguente: ['lɛa, 'lɛa, 'pɪʃtə'lɛa, 'graɪft ɪndə 'lɔŋən ʊnt 'loːt də 'khʊrtsn 'hɔŋən] - (?) kassiere! kassiere! Schlägst du mit Besenruten, so kassiere! Hol dir von den langen und laß die kurzen hängen; (?)riscuoti! riscuoti! batti con la scopa, (così) riscuoti debiti, prendete le lunghe e lasciate le corte. Diese Tätigkeit heißt also pišteleazn in der Zahre oder auch (vor allem in der Oberzahre) ↑pizn, und diese beiden Bezeichnungen haben Entsprechungen bei ähnlichen Bräuchen in Tirol und Kärnten (hier werden die Sprüche z.T. tatsächlich von Schlägen mit dem Besen oder mit Ruten und von Weihnachts- bzw. Neujahrs- oder sonstigen Feiertagswünschen begleitet) sowie beim Namen des Tages der Unschuldigen Kinder in Zarz, vgl. ZzWB, s.v. Piesentag. Weiteres zum Thema unter ↑graifn, ↑leazn, ↑pizn.